Ein voller Werkzeugkasten…
Wenn es um Methoden im Design geht, häufen sich die Bücher und Datenbanken. In diesem Abschnitt geht es daher zunächst nicht um klassische Designmethoden wie man sie vielleicht bei einem Design Thinking Workshop erwarten würde. Nicht, dass diese unwichtig wären. Im Gegenteil – ohne Kreativitätsmethoden, Visualisierungstechniken, Analyse-Cluster und Personas wären viele bahnbrechende Konzepte undenkbar. Es gibt jedoch ein weiteres methodisches Feld, dass im Rahmen des Designprozesses häufig stark unterrepräsentiert ist – auch, weil hierfür selten ausreichend Budget bereitgestellt wird. Wenn Gestaltung gesundheitsförderliche Effekte erzielen soll, muss sie auf einer robusten Informationsbasis bezüglich des Kontextes und der NutzerInnen gebaut sein. Hierzu eignen sich in besonderem Maße empirische Methoden wie sie in Disziplinen wie der Psychologie, Ethnologie, Anthropologie und Soziologie zu finden sind.
Qualitative Empirie im Design
Ohne diese als empirische Forschungsmethoden zu deklarieren arbeiten die meisten Gestalter mit qualitativen Methoden. Vielleicht werden dabei nicht alle wissenschaftlichen Gütekriterien der qualitativen Empirie beachtet, doch geht vielen Entwurfsprojekten z.B. eine intensive Phase der teilnehmenden oder nicht teilnehmenden Beobachtung voraus. Auch ist die direkte Befragung der Zielgruppe oder von Experten ein weitverbreitetes Instrument der Design-Recherche.
Spannend ist es dabei, diese Methoden weiter auszubauen, ihre forscherische Qualität zu vertiefen und eventuell den eigenen Methodenschatz als Designer zu vergrößern. In vielen Fällen bieten qualitative empirische Methoden, also Methoden, die nach dem WIE fragen, eine wertvolle Quelle von Informationen und Impulse.
Nachfolgend finden Sie eine Liste qualitativer empirischen Methoden, die permant ergänzt wird und damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Quantitative Empirie im Design
Die Methoden der quantitativen Empirie sind unter Gestaltern bisweilen sehr umstritten. Von Psychologen und Medizinern geliebt, gelten sie auf dem Gebiet der kreativ schaffenden als zu rational, einengend und abstrakt. Kritisiert wird dabei oft, dass Zahlen und Fakten zu keinen echten Innovationen führen würden.
Tatsächlich ist die quantitative Empirie aber weitaus mehr. Quantitative Empirie fragt – wie der Name bereits ahnen lässt – nach Quantitäten, also Mengen. Daher ist das wichtigste Werkzeug der quantitativen Empirie die Statistik. Diese ermöglicht aber nicht nur abstrakte Anweisungen für Design-Briefings, sondern sie kann auch dort, wo sie korrekt angewendet wird, Gestaltung evaluieren und analysieren. Besonders im Hinblick auf den medizinischen Versorgungsaparat ist diese Dimension der Designforschung besonders in einem iterativen Gestaltungsprozess von enormer Bedeutung.
Nachfolgend finden Sie eine Liste quantitativer empirischer Methoden, die permant ergänzt wird und damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:
Weitere Forschungsmethoden im Design
Manche Forschungsmethoden im Design lassen sich nicht ganz genau der qualitativen oder quantitativen Empirie zuordnen. Diese Methoden sind zum Beispiel Hybride aus verschiedenen Herangehensweisen oder mehrstufige Verfahren im Sinne einer Methodik. Auch methoden der „künstlerischen Forschung“ können für den Erkenntnisgewinn im Rahmen der gesundheitsfördernden Gestaltung von Bedeutung sein.