In vorsichtigen Schritten nähert sich auch der deutsche Forschungsdiskurs dem Evidence-based Design. Aktuelle Ansätze erläuterte Wolfgang Sunder vom Institue for Industrial Building and Construction Design (IIKE) der TU Braunschweig im Interview mit dem MEDICA Magazine (09.01.2017).
Während bereits seit geraumer Zeit Organisationen wie das Center for Healthdesign (USA) den Zusammenhang zwischen baulichen und gestalterischen Maßnahmen und der Gesundheitsförderung nachgehen, sind im deutschsprachigen Raum derartige Ansätze deutlich schwerer zu finden. Das von Sunder beschriebene KARMIN Projekt ist dabei ein aktueller Versuch diese Forschungslücke zu schließen. Dabei gehen die Forscher der Frage nach, inwiefern Einzel- und Doppelzimmerbelegung und andere strukturelle und räumliche Maßnahmen im Patientenzimmer einen Einfluss auf die Infektionsgefahr haben. Auch wenn sich dieses Projekt auf die Hygiene beschränkt und Aspekte wie allgemeines Patientenverhalten, Zufriedenheit oder die Interaktion zwischen Personal und Patient nicht berücksichtig, lässt es sich als wichtigen Baustein für ein Evidence-based Design Verständnis in Deutschland begreifen. Das Interview finden Sie hier.