newsletter 06/25
Ob bei der Gestaltung von Wartezimmern, Therapieräumen oder ganzen Krankenhäusern – gesunde Gestaltung stellt uns vor komplexe Herausforderungen mit Blick auf die relevanten psychosozialen Bedürfnisse und systemischen Anforderungen. Um diesen gerecht zu werden, braucht es nicht nur gute Ideen, sondern auch die Zusammenarbeit unterschiedlicher Perspektiven und Expertisen.
Gesundheitsfördernde Gestaltung lebt vom Dialog, vom Übersetzen zwischen Denkweisen und vom gemeinsamen Entwickeln neuer Wege. Wir widmen uns daher in diesem Newsletter dem vielschichtigen Thema Kooperation und Zusammenarbeit in der gesundheitsfördernden Gestaltung und werden unter anderem beleuchten, was eigentlich dahinter steckt, wenn von multi-, inter- oder transdisziplinären Formen der Zusammenarbeit die Rede ist.
Publikation des Monats
Was bedeutet eigentlich gute Zusammenarbeit, wenn es um komplexe gesellschaftliche Themen wie Gesundheit oder den Schutz der natürlichen Resourcen geht? Die OECD-Publikation „Addressing Societal Challenges Using Transdisciplinary Research“ (2020) bietet einen kompakten Überblick über verschiedene Formen von Kooperation – und ordnet die oft (und teilweise auch synonym) verwendeten Begriffe multi-, inter- und transdisziplinär verständlich ein.
Gerade für gesundheitsfördernde Gestaltung – sei es in einer Praxis, Klinik oder im öffentlichen Raum – ist die Zusammenführung von Wissen aus Wissenschaft, Praxis und gelebter Erfahrung besonders vielversprechend, weil hier unterschiedliche Lebensrealitäten, Erkenntnisse und Bedürfnisse einfließen können.
Partizipation und Co-Creation in der gesundheitsfördernden Gestaltung
Partizipation und Co-Creation, also die aktive Einbeziehung von Menschen in den Gestaltungsprozess, sind Schlüsselkonzepte, wenn es darum geht, Lösungen zu entwickeln, die den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer:innen gerecht werden – und somit auch die Gesundheit zu fördern.
Für eine erfolgreiche Partizipation und Co-Creation in der gesundheitsfördernden Gestaltung sind nicht nur inhaltliche Fachkenntnisse wichtig, sondern auch methodische Expertise. Unter anderem für den richtigen Umgang mit Konflikten oder Gruppenprozessen, die in kollaborativen Settings auftreten können, spielt das Verständnis für menschliche Dynamiken beispielsweise eine zentrale Rolle. Hier zeigt sich erneut, dass Zusammenarbeit ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg sein kann – sowohl zwischen Fachleuten als auch mit den Menschen, die die Veränderungen später erleben. Wie Hendriks und Kolleg:innen (2015) dabei betonen, gibt es selten Pauschal-Konzepte für co-kreative Workshops. Viel mehr gilt es auf die spezifischen Rahmenbedingungen und Bedürfnisse der Beteiligten bereits bei der Entwicklung der Workshops einzugehen – insbesondere in der Zusammenarbeit mit vulnerablen Gruppen.
Neue Podcast-Folge
#28: BASIC – Multi-, Inter- und Transdisziplinarität in der gesundheitsfördernden Gestaltung
Wie und wann arbeiten wir eigentlich wirklich zusammen und welche Rahmenbedingungen sind dafür wichtig? In dieser Basics-Folge geht es um einen Deep-Dive in die Begriffsbestimmung von Multi-, Inter- und Transdisziplinarität und was das alles mit gesunder Gestaltung zu tun hat.