Flexibilität für die Kinder- und Jugendpsychotherapie

Für die Kinder- und Jugendpsychotherapie Praxis Hannah Heldt wurden in einem explorativen Analyse- und Konzeptionsprozess die vielseitigen therapiespezifischen Raumanforderungen ermittelt. Aus diesem iterativen Prozess gingen innovative Ansätze für die effiziente Raumnutzung und therapieunterstützende Gestaltung des Innenraums hervor.

Ansatzpunkt dieses Projektes war es, den Raum aus zwei Perspektiven zu erschließen: Zum einen gilt es, einen Schutzbereich zu schaffen, der das therapeutische Setting vom äußeren Kontext abschirmt. Dies betrifft etwa einen ausreichenden Sichtschutz beispielsweise gegenüber Passanten, aber auch die Stärkung der Privatsphäre im Bereich der Akustik. Zum anderen lässt sich der Raum (Warte- und Therapieraum) in der psychotherapeutischen Praxis konkret unterstützend einsetzen. Dabei geht es sowohl um die Optimierung von Abläufen und Zonierungen, als auch um Fragestellungen von adaptiver Lichtgestaltung bis hin zu ästhetischen Stimuli.

Als erster Schritt wurden in diesem Projekt in einem iterativen Verfahren die spezifischen Raumgegebenheiten und individuellen Bedarfe von Therapeutin und Patientenschaft ermittelt. Gemäß dem von uns entwickelten SEA-Modell war es mit Blick auf die „Berücksichtigung räumlicher und geografischer Gegebenheiten“ (SEA, 2.1b) von zentraler Bedeutung, den unveränderbaren Status-Quo zu erfassen (z.B. bauliche Struktur und Raumaufteilung, Geschosslage und Erschließung). Ebenso galt es, ein Verständnis für die individuelle Arbeitsweise der Therapeutin zu entwickeln, um passgenaue Konzepte und Lösungen anzubieten.

Basierend auf einem umfassenden Rechercheprozess und explorativen Einzelgesprächen wurden konkrete gestalterische Interventionen konzipiert und vorgeschlagen. Dies umfasste unter anderem Ansätze für eine klarere Zonierung des Raums, Lösungen zu Licht und Akustik sowie Fragestellungen der subjektiv wahrgenommenen Privatsphäre und des Kontrollgefühls. Die jeweiligen konzeptionellen Überlegungen wurden dabei stets mit dem aktuellen Stand der Forschung begründet.

Über die Innengestaltung des Raums hinaus wurden auch Fragestellungen der prozeduralen Abläufe und weitere Erlebniskomponenten durchdacht. Von besonderer Herausforderung ist dabei die Heterogenität der Patientenschaft im Bereich der Kinder- und Jugendpsychotherapie, die sowohl Kleinkinder mit ihren Eltern als auch Teenager umfasst. Ansätze zu Raumanmutungen, Interaktionsangeboten und Abläufen sollten diese Komplexität berücksichtigen, um die Therapie effektiv unterstützen zu können.

Verantwortlich: Dr. Müller & Dr. Rehn-Groenendijk

Laufzeit: 2023

Für: Psychotherapiepraxis Hannah Heldt

Beitrag:

  • Strukturierte Raum- und Bedarfsanalyse
  • Evidenzbasierte Konzeptentwicklung
  • Beratung zu Patient Experience Design

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